Nur einer Route folgend beginnt die Reise durch Sithonia, in die Seele und Aromen griechischer Kultur weit abseits der Menschenmengen
Mit der Landkarte in der Hand verschwindet der Glanz des Resorts im Rückspiegel, bis sich keine acht Minuten später die ersten kleinen Häuser am Horizont erheben. Das Dorf Nikiti liegt nur einen Steinwurf entfernt. Säuberlich geteilt in den alten und neuen Stadtteil, besitzt der kleine Küstenort einen besonderen Charme: mazedonische Steinhäuser aus dem 19. Jahrhundert treffen auf lebendige Küstentavernen, Strandbars und charmante Souvenirläden. Vom steilen Hang des alten Dorfes blickt der mächtige Kirchturm von Agios Nikitas auf das Städtchen herab und bietet seinen Besuchern einen weiten Ausblick über die sandfarbenen Gassen, die sich in der Ferne mit den farbenfrohen Straßen des neuen Dorfs vermischen. Am Fuß des Turms, hier, auf dem ehemaligen Marktplatz der Altstadt sind eine rustikale Taverne und Kaffeebar in die verlassenenen Sandsteinbauten eingezogen und verleihen ihm wieder einen Hauch des Lebens, das hier einst blühte.
Außerhalb von Nikiti erstreckt sich der dunkelgrüne Teppich von Sithonias Wäldern. 32 % des griechischen Honigs kommen von hier, wo traditionelle Imker die geschäftigen “Bewohner“ pflegen. Durch ihren natürlichen Lebensraum inmitten tiefer Pinienwälder schlängeln sich endlose Gassen bunter Holzkästen, in denen über 85.000 Bienenvölker beheimatet sind. Begleitet von einem hiesigen Experten begibt man sich auf eine Fahrt durch die malerische Kulisse nach Honig duftenden Wälder und erhascht einen Blick in die süßen Geheimnisse der bunten Kisten.
Den Straßenschildern in Richtung „Neos Marmaras“ folgend, ahnt man wohl noch nicht, dass man soeben auf eine der spektakulärsten Panorama-Routen Griechenlands abgebogen ist
Auf der kurvenreichen Küstenstraße nach Neos Marmaras lohnen sich zahlreiche Stopps für traumhafte Fotos und die Erkundung der Klippenwege zu versteckten Buchten. Kurz vor der Stadt führt eine Abzweigung in Richtung des mystischen Ortes “Parthenonas”. Umgeben von Olivenhainen befindet sich der Berg Itamos, an dessen Hang man das ungewöhnlich stille, verlassene Dorf Parthenonas betritt. Wo einst die Rufe der Marktschreier und das Läuten der Kirchenglocken durch die Straßen hallten, scheint jetzt am Dorfplatz die Zeit stehen geblieben zu sein. Aus dem Schatten der längst verlassenen Steinhäuser führt ein steiler Pfad vom unbewohnten Dorf hinauf zu einer belebten, kleinen Siedlung mit Folkloremuseum, Souvenirläden und Tavernen, die einen einmaligen Panoramablick über den Golf bieten.
In der Ferne zeichnet sich das ehemalige Fischerdorf Neos Marmaras ab. Auf der langen Einkaufstrasse bleibt kein Wunsch unerfüllt. Nach ausgiebigem Stöbern lässt man sich am liebsten in einer hiesigen Fischtaverne in einen Stuhl am Meer fallen und wartet auf sein wohl verdientes, fangfrisches Fischfilet. Vom hellblauen Himmel kündigen Möwenschwärme laut kreischend die heimkehrenden Fischerboote an. Sofort spitzen die zahlreichen Katzen ihre Ohren und formieren sich rasch zur Hafenpatrouille, wo sie genau wie die Möwen und wie man selbst eben auch die Hälse ungeduldig nach der bald eintreffenden Mahlzeit recken.