Es ist schon spät, aber die reizende, kleine Praline auf dem Nachttisch wartet ganz friedlich darauf, dass das Märchenbuch zuklappt. Langsam schließen sich die müden Kinderaugen und somit auch das Buch. Die Nacht verschlingt seine zauberhafte Welt voller Magie und Durcheinander. Ihre Helden, nicht wenige mit einer gewissen Vorliebe für Süßes, verlassen den Pfad zum Lebkuchenhaus, Alices Tee-Party im Wunderland löst sich auf, Charlie’s Führung durch eine fantastische Schokoladenfabrik kommt zum Ende.
Im Schlafzimmer herrscht jetzt Stille und das Märchenbuch wird zu den anderen Romanen gelegt. „Oh!“, um ein Haar wäre die Praline vom Nachttisch gepurzelt. Zum Glück wurde sie gerade noch aufgefangen.
Die Praline schmeckt im ersten Moment nach salziger Meeresluft, die durch die Segel fährt und nach rauer Kakaobohne aus einem nebelbehangenem Dschungel und schließlich, als hätte man eine verborgene Tür durchschritten, offenbart sie ihren Kern: nussiger Mohn aus einem geheimen Blumengarten. Sie ist der perfekte Abgang von den Abenteuern des Tages, sein glückliches Ende – ein Happy End sozusagen. Abend für Abend sendet die Patisserie des Hauses einen handgeformten Gute-Nacht-Gruß und wünscht so auf ihre Art süße Träume. Ganz dezent ist jede Praline auch ein Vorgeschmack auf weitere abenteuerliche Geschmacksreisen, die allerdings auf Morgen warten müssen.
Überall im Hotel lauern Tag für Tag neue Kreationen, die nur auf ihren Überraschungsmoment warten und ein guter Patissier, wie ein guter Geschichtenerzähler, würde nie das Ende vorab verraten.
Wer ist der mysteriöse Schöpfer der süßen Kreationen? Um ihm auf die Spur zu kommen, muss man einfach den Krümeln folgen: eine Spur aus ofenfrischem Gebäck, aus knusprig- gold-gebackenem Brot, den Blättchen einer schokoladenüberzogenen Erdbeere. Selbstgemachter Schokolade in der Mini Bar. Oder der süßen Creme auf der Fingerspitze, die den letzten Tropfen ungesehen vom Porzellan wischt. All diese Leckereien scheinen wie aus der Wand eines Lebkuchenhauses gemeißelt worden zu sein, das sich wohl, so mutet man, durch eine Hintertür des Hotels erreichen lässt. Bestehend aus Schokoladenziegeln, verklebt mit Zuckerguss. Nichts ist unmöglich im Danai, aber in diesem Fall ist die Wahrheit doch einfacher:
Unsere Leckereien kommen direkt aus unserer hauseigenen fantastischen Schokoladenfabrik und es wird Zeit, ihren Meister kennenzulernen!
Spyros Pediaditakis:
„Im Jahr 2013 habe ich das erste Mal im Danai gearbeitet, 2015 blieb ich eine ganze Saison. Seit 2021 bin ich für alle süßen Projekte des Hauses verantwortlich. In den ersten beiden Jahren haben wir sämtliche Desserts erneuert und nun plane ich gemeinsam mit dem Team die neue einzigartige Bäckerei des Hotels. Hier im Danai bemüht sich absolut jeder Mitarbeiter um die Details. Die Balance ist hierbei das Wichtigste, die richtige Mischung, wie in der Patisserie eben. Ein perfektes Resultat lässt sich einfach errechnen: beste Zutaten plus sichere Technik, garniert mit einem guten Team.“
Dürfen wir uns 2023 auf eine neue Danai-Bäckerei freuen?
Ja, das dürfen wir: auf den Duft frisch- gebackenen Brotes, das zum Frühstück lockt, Führungen durch die Werkstätten und weitere unerwartete Geschmacksrichtungen und –wendungen in den Urlaubstagebüchern. An deren Ende, und es wird sicher ein hervoragend-gutes Ende sein, wir alle ein bisschen verrückt sind: verrückt nach Süßem! Und worauf wir uns noch freuen dürfen, wird noch nicht verraten. Man darf nur eines nicht vergessen: dass im Wunderland nichts unmöglich ist.